Nachdem ich mich eine lange Zeit mit dem Schnitt von Hose 007 auseinander gesetzt habe, wollte ich von dem Projekt zu einer neuen Idee übergehen. Als erstes wollte ich mich weiter mit meiner Reihe „moderne Arbeit“ auseinander setzen und zeitgleich eine neue Silhouette ausprobieren.
Schaut man sich Hosen von handwerklich arbeitenden Personen an, kann man an distinktiven Stellen Abnutzungen erkennen. Gemeint sind damit nicht Löcher oder Ähnliches, sondern eher Verfärbungen in den Kniekehlen und im Bereich der Taschen auf der Frontseite. Man kann diese Entwicklung im Kleidungsstück nicht kontrollieren, was sie für mich sehr spannend macht. Arbeitet eine Person jetzt im Büro, nutzt sich die Kleidung wenig ab. Aus diesem Gedanken ist der sehr lange Schnitt der Hose entstanden. Durch das reine Tragen der Hose und das Arbeiten in dieser, richtet die tragende Person den einzig möglichen Schaden an der Hose an. Die Hose wird unvermeidbar beim Laufen unter die Hacken geraten und sich dadurch abnutzen. Was bleibt ist eine Hose, welche über Zeit ihren eigenen Charakter entwickelt.
Hergestellt wurde Hose 008 aus einem Canvas-Stoff, welcher ein sehr robuster Stoff ist. Bei dem Schnitt habe ich mich für eine Schlaghose, wie bspw. bei Zimmermännern oder Matrosen, entschieden. Auch hier wird also der Arbeitsbezug aufgegriffen.
